Man könnte unsere 5 Pfeffer-Spezialitäten eigentlich als Geschwister bezeichnen. Wie in jeder Familie gibt es jedoch auch ein „langes“ schwarzes Scha(r)f. Während 4 der Geschwister von der gleichen Pfefferpflanze stammen und sich lediglich im Reifegrad der Pfefferbeeren und in ihrer Verarbeitung nach der Ernte unterscheiden, ist der Lange unter ihnen eine ganz eigene Pfeffersorte. Zusammen bilden sie ein einzigartiges Quintett mit besonderen Geschmäckern. Doch in welchen Details stecken die genauen Unterschiede? Was macht sie so besonders und welche Variante und Sorte eignet sich für was? Wir verraten dir im Pfefferkompass alles, was du wissen musst und das Beste: Du kannst sie alle probieren und dich selbst überzeugen!
Der Inhalt deines Probiersets:
Herkunft
All unsere Pfeffer-Spezialitäten stammen ebenso wie unser Schwarzer Urwaldpfeffer aus der Wayanad-Bergregion im Süd-Westen Indiens. Unsere Kooperative Organic Wayanad baut dort ausschließlich alte, ursprüngliche Pfeffersorten an, die nicht auf Ertrag gezüchtet oder gekreuzt wurden und deshalb besonders intensiv und aromatisch sind.
Auf den Feldern wachsen die Pfefferpflanzen gemeinsam mit anderen Gewürzen Kaffee, Kakao und Bananenstauden in Mischkulturen. Durch die Mischkulturen erhält unser Pfeffer ein einzigartiges, fruchtiges Aroma. Nach der sorgsamen Ernte von Hand erhalten die frischen Körner unterschiedliche natürliche Veredelungen, wodurch unsere verschiedenen Pfeffervarianten entstehen.
Worin unterscheiden sich die Pfeffervarianten?
Urwaldpfeffer TGSEB
Nach der Ernte des schwarzen Urwaldpfeffers werden die Beeren sorgfältig von Hand sortiert. Nur die besonders großen Beeren mit einem Durchmesser von mindestens 4,75 mm werden anschließend kabinengetrocknet. Durch diese besonders schonende Trocknung behalten die großen Pfefferbeeren einen außergewöhnlich hohen Anteil an ätherischen Ölen, Aromen und Geschmacksstoffen bei, wodurch der Urwaldpfeffer TGSEB zu etwas ganz Besonderem wird.
Verwendung: Besonders eignet sich der Urwaldpfeffers TGSEB für die kalte Küche, da beim Erhitzen oder Kochen sein großartiges Aroma verloren gehen würde. Er ist perfekt geeignet als Topping für kalte Gerichte wie Salat, Gemüse, Obst, Dips, Ei und vieles mehr!
Weißer Urwaldpfeffer
Das helle, weißliche Korn wirkt zunächst recht harmlos, hat es aber in sich. Bei dem weißen Korn handelt es sich um den Kern des Pfeffers. Durch das Einlegen in Wasser nach der Ernte wird die natürliche Schale des Korns abgelöst. Durch die fehlende Schale besitzt der Pfeffer weniger diverse feine Aromen, er behält dabei jedoch seine Schärfe. Durch den zurückhaltenden Eigengeschmack harmoniert der weiße Pfeffer hervorragend mit fast jedem Gericht und hebt die Aromen der Zutaten noch mehr hervor, ohne sich dabei mit seiner Schärfe in den Vordergrund zu spielen.
Verwendung: Der weiße Pfeffer passt hervorragend zu Gemüse und hellem Fleisch. Auch helle Soßen werden durch den Pfeffer super ergänzt. Durch den geringen Eigengeschmack kannst du den Pfeffer für alle Gerichte verwenden, die lediglich eine leichte Schärfe benötigen.
Schwarzer Urwaldpfeffer (geräuchert)
Unser geräucherter Pfeffer verbindet den fruchtigen Geschmack des schwarzen Urwaldpfeffers mit einem angenehm intensiven Raucharoma. Die Rauchnote entsteht durch schonendes Kalträuchern, durch das die Aromen, Nährstoffe und Schärfe der Körner erhalten bleiben.
Verwendung: Besonders Marinaden für Fleisch, Gemüse, Tofu oder Fisch werden durch den geräucherten Urwaldpfeffer unschlagbar lecker. Aber auch zum Nachwürzen, für Salate und Soßen ist der besondere Pfeffer bestens geeignet.
Fermentierter Urwaldpfeffer
Bei dem Fermentierten Urwaldpfeffer handelt es sich um frische Pfefferbeeren, die nicht wie beim klassischen Pfeffer sonnengetrocknet, sondern für die Haltbarkeit mit Salz fermentiert wurden. Durch die Fermentation behält das Korn seine Frische und bekommt eine etwas weichere Konsistenz. Dabei besitzt der Pfeffer einen unverwechselbaren leicht salzigen, herben und etwas säuerlichen Geschmack mit einer kräftigen Schärfe.
Verwendung: Damit der Pfeffer nicht seine einzigartigen Aromen verliert, sollte er nicht mitgekocht werden. Am besten kommt er auf kalten Gerichten zur Geltung oder wenn du ihn kurz vor dem Servieren hinzugibst. Er verfeinert super Gemüse, Fleisch, Tofu, Dips, Eier oder Pestos.
Langer Urwaldpfeffer
Anders als bei den 4 Pfeffervarianten handelt es sich beim Langem Urwaldpfeffer um eine eigenständige Pfeffersorte. Er wurde als erste Sorte aus Indien nach Europa gebracht und war bereits bei den Griechen und Römern sehr beliebt. Mittlerweile wurde der Lange Pfeffer jedoch fast vollständig von den heutigen runden Pfefferbeeren verdrängt und ist nur noch selten zu finden. Dabei besticht er nicht nur durch seine ungewöhnliche längliche Form, sondern gerade durch seine vielseitigen Aromen und eine kräftige Schärfe.
Verwendung: Der Lange Urwaldpfeffer eignet sich sowohl für warme als auch kalte Gerichte. Sein besonderer, süßlicher Geschmack und seine intensive Schärfe verleihen deinen Speisen eine einzigartige Note. Er passt hervorragend zu herzhaften Fleisch- und Gemüsegerichten, aber auch zu Süßspeisen und frischem Obst.
Bei der Verwendung zu beachten:
Wir empfehlen Pfeffer immer im Ganzen zu kaufen und frisch zu mahlen. Dafür eignet sich eine Gewürzmühle oder ein Mörser. Dadurch, dass das Pfefferkorn erst kurz vor dem Verzehr aufgebrochen wird, entfalten sich viel mehr ätherische Öle und es entsteht ein unverwechselbares Aroma, das nicht mit bereits gemahlenem Pfeffer zu vergleichen ist.
Die Ausnahmen bilden der fermentierte und der Lange Urwaldpfeffer. Aufgrund ihrer weicheren Konsistenz und leichten Feuchtigkeit eignen sich die Pfefferkörner des fermentierten Urwaldpfeffers nicht für herkömmliche Pfeffermühlen, da sie das Mahlwerk verkleben könnten. Daher empfehlen wir, den fermentierten Urwaldpfeffer am besten im Mörser zu zerkleinern oder mit einem Messer zu zerdrücken. Auch die längliche Form des Langen Urwaldpfeffers ist nicht für die Verwendung in einer Pfeffermühle geeignet. Am besten mahlst du ihn mit Hilfe des Microplane Gewürzschneiders oder einem Mörser.